top of page

©arhiv fotografijov Hrvatski centar

Zeittafel zur Geschichte der Burgenländischen Kroat*innen

1515.

Erste urkundliche Erwähnung von Kroat*innen in der Herrschaft Eisenstadt

1564.

Messbuch  von Klingenbach/Klimpuh mit glagolitischer, kyrillischer (bosančica)  und lateinischer Schrift, ältestes  schriftliches Dokument der Burgenländischen Kroat*innen

1568.

Übersetzung  der protestantischen Postillen von Antun Dalmatin und Stipan Konsul für die Burgenländischen  Kroat*innen und andere Südslaw*innen

1573.

Kaiserliche  Geheimverfügung gegen die weitere Ansiedlung von Kroat*innen aus Angst vor Überfremdung

1609/1611.

Beginn der kroatischen Schriftsprache im Burgenland: Erste im heutigen Burgenland (Deutschkreutz) gedruckte protestantische Kirchenbücher, „Dusevne peszne“ von Gregor Pythiraeus-Mekinich

1732.

Erstes burgenländischkroatisches Evangelienbuch „Horvacko evangyelye“  (Anonymus)

1744.

Publikation des ersten kroatischen Katechismus

1754.

Erstausgabe des kroatischen Gebetbuches „Hisa Zlata“  von Laurentius Bogovics

1805.

„Novi Horvaczki Kalendar“ (Neuer kroatischer Kalender) – Beginn der profanen Literatur in burgenländischkroatischer Sprache

1812.

Komplette Übersetzung des Neuen Testaments von Mátyás Laáb – unveröffentlichtes Manuskript

1853.

Wiener Zentralstellen drucken Schulfibeln in der burgenländischkroatischen Sprache

1867.

Die erste Verfassung Österreichs, das Staatsgrundgesetz, garantiert den „Volksstämmen“ der Monarchie bestimmte sprachliche und politische Rechte

1879.

Erste Magyarisierungsgesetze zur Zurückdrängung der Minderheitensprachen in den Volksschulen

1902.

Erster Bauernkalender „Kalendar Svete Familije“ von Mate Meršić-Miloradić

1907.

Rigorose  Magyarisierungsgesetze im Schul- und Amtssprachenbereich – Ortsnamen werden zwangsmagyarisiert, die  Annahme ungarischer Familiennamen gefördert

1910.

Gründung der „Naše Novine“, der ersten Zeitung der Burgenländischen Kroat*innen, die bis heute mit kurzen Unterbrechungen und unter verschiedenen Namen erscheint. Derzeit: Hrvatske novine

1912.

Kroatische  Arbeiter aus Hornstein/Vorištan gründen die erste sozialdemokratische  Organisation auf dem Gebiet des späteren  Burgenlandes

1919.

Schwere  Auseinandersetzungen zwischen Truppen der ungarischen Räterepublik und  kroatischen Bauern in Nikitsch/Filež  fordern zwei Todesopfer

Tschechischer „Korridorplan“ mit den kroatischsprachigen Gebieten des Burgenlandes als Verbindungsstück zwischen den  tschechoslowakischen und jugoslawischen Gebieten

Der  Staatsvertrag von St. Germain regelt die Rechte der Minderheiten in der  neu entstandenen Republik Österreich

1921.

Anschluss  des Burgenlandes an Österreich – die Führung des Kroatischen  Kulturvereines im Burgenland  erbittet in einem Memorandum den Verbleib der Kroat*innen bei Ungarn

1922.

Zahlreiche kroatische Ortschaften im Grenzbereich werden Ungarn zugeschlagen Gründung der Diözese Eisenstadt aus Gebieten der Diözesen Raab und Steinamanger

1923.

Neugründung der Zeitung Hrvatske novine in Wien

1929.

Wiedergründung des Kroatischen Kulturvereines

1934.

Kroatische Organisationen werden in die Strukturen des Ständestaates inkorporiert – Gründung des Kroatisch-Burgenländischen Kulturvereines in Wien

1937.

Das  neue burgenländische Schulgesetz regelt den kroatischen bzw.  zweisprachigen Unterricht je nach  Bevölkerungsanteilen

1938.

Anschluss Österreichs an das III. ReichDas kulturelle Leben der Burgenländischen Kroaten kam zum Erliegen, der zweisprachige Unterricht wurde verboten

1941.

NS-Umsiedlungsplan für die Burgenländischen Kroat*innen wird von burgenländischen Parteistellen vereitelt

Erste Ausgabe des burgenländischkroatischen Gebetsbuchs „Kruh Nebeski“ – bis 1975 in sechs überarbeiteten Ausgaben erschienen

1942.

Einstellung der Hrvatske novinedurch die NSDAP

1943.

Der Priester Matthias Semeliker wird im KZ Dachau inhaftiert

1945.

Der  Kroatische Kulturverein erreicht von Marschall Tito die Freilassung  burgenländischkroatischer Kriegsgefangener  aus jugoslawischer Gefangenschaft

1946.

Der Kroate Dr. Lorenz Karall wird zum Landeshauptmann gewählt

Gründung der kroatischen Kirchenzeitung „Crikveni glasnik“

1947.

Jugoslawien  fordert einen Bevölkerungsaustausch oder eine Autonomie für die  Kroat*innen im Burgenland

1948.

Gründung des Kroatischen Akademischen Klub in Wien

1948/1949.

Autonomieforderung der Burgenländischen Kroaten

1955.

Die Rechte der kroatischen Minderheit im Burgenland werden im Artikel 7 des Staatsvertrages von Wien fixiert und teilweise in Verfassungsrang gehoben

1957.

Erste Ausgabe des kulturpolitischen Magazins „Glas“ des Kroatischen Akademischen Klubs

1962.

Neuordnung des Schulwesens. Die ehemalige Oberstufe der achtjährigen Volksschule wird zur „Hauptschule“. Der zweisprachige Unterricht wird auf die nunmehr vierstufige Volksschule beschränkt

1969.

Neugründung der Klubzeitschrift des Kroatischen Akademischen Klubs „Novi Glas“

1976.

Die Volksgruppenorganisationen rufen erfolgreich zum Boykott einer „Volkszählung besonderer Art“ auf. Das Volksgruppengesetz wird von  kroatischen Organisationen abgelehnt, der Volksgruppenbeirat nicht beschickt

1977.

Gründung des sozialdemokratisch dominierten „Präsidiums  der Bürgermeister und Vizebürgermeister der kroatischen und gemischtsprachigen Gemeinden  des Burgenlandes“

1978.
1979.

Einführung kroatischer Radiosendungen in Ö2

1982.

Deutsch-burgenländischkroatisch-kroatisches Wörterbuch

Gründung des Kulturvereins „KUGA“ in Großwarasdorf

1984.

Gründung der Volkshochschule der Burgenländischen Kroaten

1987.

Der  Verfassungsgerichtshof hebt Teile des Volksgruppengesetzes auf.  Kroatisch gilt ab sofort als zweite  Amtssprache im Burgenland

1987/1988.

Schulversuch Kroatisch als Wahlpflichtfach an den Gymnasien

1989.

Einführung kroatischer Fernsehsendungen im Regionalprogramm des ORF

Nach  dem Fall des Eisernen Vorhanges kommt es zu einer intensiveren  Zusammenarbeit der Burgenländischen Kroaten mit jenem Teil der Volksgruppe, der 1921 bei  Ungarn oder der Slowakei geblieben war

1990.

Gründung des Kroatischen Kulturverbandes in der Slowakei und des Verbandes der Kroaten in Ungarn

1991.

Bei  der Volkszählung geben bundesweit 29.600 Personen Kroatisch als  Umgangssprache an, davon 19.100 im  Burgenland und 6.500 in Wien. Nach Schätzungen der kroatischen  Organisationen leben im Burgenland  35-40.000 Kroaten, in Wien 10-15.000

1992/1993.

Eröffnung des Zweisprachigen Bundesgymnasiums Oberwart/Borta/Felsőőr

1993.

Kroatische Organisationen beschicken erstmals den Volksgruppenbeirat

Der  kroatische Volksgruppenbeirat spricht sich einstimmig für die Aufstellung zweisprachiger Ortstafeln in allen zweisprachigen Gemeinden des Burgenlandes aus

1994.

Beschluss des Minderheiten-Schulgesetzes für das Burgenland

Eröffnung des Hrvatski centar/Kroatischen Zentrums in Wien

1995.

Burgenländisches  Minderheitenschulgesetz ermöglicht Abmeldung vom Kroatischunterricht  in Mehrheitsgemeinden der  Minderheit, aber auch Kroatischunterricht bei 7 Anmeldungen in allen Gemeinden des Burgenlandes

1998.

Der Nationalrat in Wien ratifiziert die „Rahmenkonvention zum Schutz nationaler Minderheiten (BGBL III 120/1998)“.  Mit diesem vom Europarat ausgearbeiteten völkerrechtlichen Dokument verpflichten sich die Staaten Europas  zu einheitlichen Mindeststandards im Minderheitenschutz

1999.

Der  Verein MORA (Offenes Minderheitenradio) sendete im Rahmen des  Privatradios "Antenne4" bis 2001  kroatische und zweisprachige Nachrichten und eigene  Minderheitensendungen. Heute leiten der Verein „Mehrsprachiges offenes Radio MORA“ und das BRG Oberpullendorf das Projekt Radio MORA. (Ehemals Radio OP)

2000.

Der  Nationalrat beschließt einstimmig die Einführung einer Staatszielbestimmung zum Minderheitenschutz in Artikel 8 der Bundesverfassung.

In 47 Orten und Ortsteilen des Burgenlandes  werden nach einer Verordnung der Bundesregierung deutsch-kroatische Ortstafeln aufgestellt.

Die kroatische Redaktion des ORF beginnt mit kroatischsprachiger Berichterstattung im Internet

2003.

Normative Grammatik der Burgenländischkroatischen Sprache, seit 2025 auch online Verfügbar

2006.

Eröffnung des Museums kroatischer Kultur in der Slowakei in Devinsko Novo Selo

2009.

Rechtschreibfibel zur Burgenländischkroatischen Schriftsprache

2010.

Reaktivierung des überregionalen Koordinationsausschusses der kroatischen Vereine und Organisationen

2014.

Komplette Bibelübersetzung (Neues und Altes Testament) „Biblija na gradišćanskohrvatskom jeziku“ von Dr. Štefan Geošić in fünf Bänden

2017./2018.

Einführung des Studienganges „Burgenländischkroatisch/Kroatisch” an der PH Burgenland in Eisenstadt

2020.

GH rječnik (Bidirektionales deutsch-burgenländischkroatisches online Wörterbuch) Eröffnung von Noviglas.online, Webportal und Webauftritt der Klubzeitschrift Novi Glas

2021.

Gründung der Platform gh.digital für die Distribution diverser kroatischer Audioproduktionen

2023.

Eröffnung des vereinsübergreifenden Online Shops „Skupa Shop“ für diverse burgenländischkroatische Bücher und Materialien

2025.

„Minderheiten Streik" gemeinsam mit der Slowenischen Volksgruppe zum 70. Jahrestag des Staatsvertrags und des Artikels 7 in Wien – um die 500 Demonstrant*innen nahmen daran teil

Aktualizirao Oskar Rupp

bottom of page