Kulturpreis »METRON«, des Kroatischen Zentrums 2024 für KAREL HANZL
- Hrvatski centar
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Kroatisches Zentrum, 30.04.2025
Nach einstimmigem Beschluss der unabhängigen Jury zur Verleihung des Kulturpreises des Kroatischen Zentrums, »MENTRON« für das Jahr 2024, wird KAREL HANZL, Vorsitzender des Komenský Schulvereins mit diesem Kulturpreis gewürdigt.
In Karel Hanzl, der schon jahrzehntelang die Leitung der Komenský Schule in Wien innehat, hat das Kroatische Zentrum einen wohlwollenden und engagierten Partner gefunden, um die Verwirklichung eines kroatischen, bzw. zweisprachigen Schulsystems von der Elementarstufe bis zur Matura zu forcieren, bzw. anzutreiben.
Der Entwurf des Projekts stammt bereits aus dem Jahr 1995, konkrete Pläne konnten jedoch aufgrund ungünstiger politischer Umstände leider nicht umgesetzt werden. Trotzdem geriet diese Vision nicht in Vergessenheit, sondern wurde mit der Zeit immer konkreter und notwendiger, da es ohne Bildung in kroatischer Sprache kaum Chancen auf ein Bestehen, sowie die Entwicklung der Sprache, Kultur und Identität der (burgenländisch)kroatischen Gemeinschaft in Wien gibt.
Nach mehreren Recherchen zur konkreten Ausarbeitung des Projekts erwies sich die tschechische Komenský Schule in Wien als Paradebeispiel und Antwort auf alle Fragen – sowohl in Anbetracht der Inhalte und des Lehrplans, als auch bei der Organisation – und wurde so zum symbolischen Leuchtturm und Vorzeigemodell eines zweisprachigen Bildungssystems für Volksgruppen in der Großstadt.
Karel Hanzl ist als Vorsitzender unermüdlicher Motor hinter dem schulischen Trägerverein und maßgeblicher Faktor für den Betrieb dieser erfolgreichen zwei- bzw. mehrsprachigen Institution in Wien.
Bei den Bestrebungen zur Verwirklichung eines zweisprachigen kroatisch-deutschen Bildungssystems, wurde in den vergangenen Jahren der Kontakt zur Komenský-Schule und vor allem zu deren Vorsitzenden Karel Hanzl gestärkt, der bei diesem Projekt ein wichtiger, wohlwollender und maßgeblicher Partner ist und als solcher stets mit seinem Wissen, seiner Expertise, sowie seiner aktiven Unterstützung zur Verfügung steht.
Nach dem Vorbild des Komenský Schulvereins entstand innerhalb des Kroatischen Zentrums im Jahr 2023 die Initiative und ein Komitee zur Gründung eines kroatischen Schulvereins, der schließlich Anfang 2024 unter dem Namen „Rešetarić“ – Wien registriert wurde.
Wie die Jury zur Vergabe des METRON-Preises mit ihrer einstimmigen Entscheidung begründete, hat Karel Hanzl bedeutende Verdienste im Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen und politischen Vorantreiben dieses Schulprojektes zu verbuchen und wird auch in Zukunft maßgeblich dazu beitragen, dieses dringend benötigte Bildungsangebot in kroatischer Sprache in Wien zu ermöglichen. Karel Hanzl ist mit dem Komenský-Schulverein auch die treibende Kraft bei den Bemühungen, ein zweisprachiges Bildungssystem von der Elementarstufe bis zur Matura für alle Volksgruppen zu schaffen, vor allem in Wien, aber auch überall außerhalb des autochthonen Gebiets, wo Interesse und Bedarf bestehen. Das gemeinsame Vorhaben der Vertreter aller Volksgruppen zu diesem Thema hat mittlerweile erste Erfolge zu verbuchen und gibt Anlass zu großer Hoffnung auf erfolgreiche Umsetzung. Auch hier ist Karel Hanzl eine wichtige treibende Kraft und unermüdlicher Aktivist.
So könnte in absehbarer Zukunft unter der Verwaltung der Komenský-Schule, die nun nicht nur eine zweisprachige tschechisch-deutsche und slowakisch-deutsche Ausbildung für Kinder und Jugendliche von der Elementarstufe, bis zur Matura umfasst, sondern auch dort, wo eine ungarisch-deutsche Gruppe im Kindergarten geführt wird, zusätzlicher Volksschulunterricht in kroatischer, slowenischer, sowie ungarischer Sprache umgesetzt werden. Mit den Erfahrungen, Expertise und der Infrastruktur der Komenský-Schule könnte eine solche Volksschulschule frühestens im Jahr 2026/2027 starten.
Der Festakt und die Preisverleihung sind noch vor dem Sommer geplant.
Karel Hanzl (Wien), ein Wiener Tscheche, ist Vorsitzender des Komenský-Schulvereines, einem dreisprachigen (tschechisch-slowakisch-deutschen) Schulsystem in Wien. Dieser ist eine private Einrichtung mit öffentlichem Recht und besteht seit Sommer 1872. Aufbauend auf den Lehren von Jan Amos Komenský tritt sie dafür ein, dass die Schulbildung sowohl in tschechischer als auch in slowakischer Sprache erfolgt und dass Schüler und Schülerinnen vorrangig in ihrer Zweisprachigkeit gefördert werden.
Aufbauend auf den Erfahrungen und dem Beispiel dieser gut funktionierenden Schule kam einer Gruppe von Befürwortern im Kroatischen Zentrum in Wien die Idee eines kroatischen, bzw. zweisprachigen Schulsystems für Wien, und so wurde 2024 der Schulverein „Rešetarić“ – Wien gegründet. Ein wichtiger, wohlwollender und maßgeblicher Partner in diesem Projekt ist Karel Hanzl, der dem Verein „Rešetarić“ bisher sehr hilfreich zur Seite stand.
Sprecher der Jury:
Rudi Gregorić – 0664 340 60 56
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Der Preis:
Glasskulptur mit eingraviertem Logo und eine Urkunde
Mitglieder der Jury des Kultupreises „METRON 2024“ sind (in alphabetischer Reihenfolge):
• Dr. Marijan Brajinović (Ministerialrat a.D. und Forscher kroatischer Spuren und Gedenktafeln in Wien und ganz Österreich)
• Mag Marijana Grandić (EU-Bevollmächtigte für Integrations- und Friedensinitiativen)
• Mag. Rudi Gregorić (Steuerberater im Ruhestand)
• Mag. Dr. Zorka Kinda-Berlaković (Professorin für B/K/M/S und Burgenländischkroatisch am
Institut für Slawistik der Universität Wien und der Pädagogischen Hochschule Eisenstadt)
• Dipl. Ing. Peter Linzer (pensionierter IT-Manager)
• Gabriela Novak-Karall (Generalsekretärin des Kroatischen Zentrums, Wien)
• Petar Tyran (Jurymitglied)
Die Jury sammelt Vorschläge oder gibt selbst Vorschläge und entscheidet den Gewinner des Kulturpreises »METRON« des Kroatischen Zentrums.
Bisherige Preisträger:
• Für das Jahr 2008 Dichter und Schriftsteller Anton Leopold
• Für das Jahr 2009 Jurko Cvečko (damals Vorsitzender des Kulturverbandes der Kroaten in der Slowakei),
• Für das Jahr 2010 Hansi Gabriel, Kärntner Slowene und Doyen der Tamburicamusik in Kärnten und Wien, mit Einfluss auf das Burgenland,
• Für das Jahr 2011 das Folkloreensemble Kolo Slavuj (Gründer: Dirigent Mirko Berlaković, Dr. Štefan Karall, Dr. Milan Kornfeind),
• Für das Jahr 2012 Joza Lavička, Mährischer Kroate, Kulturaktivist, Sammler und Hüter des nationalen Erbes der Mährischen Kroaten,
• Für das Jahr 2013 Feri Fellinger und die Musikgruppe PAX,
• Für das Jahr 2014 Gordan Bakota (Botschafter der Republik Kroatien in Österreich und Förderer der diplomatischen, kulturellen und politischen Beziehungen der Republik Kroatien
• Für das Jahr 2015. Herman und Hubert Rešetarić, kroatische Aktivisten, und Dr. Anton Andorfer (posthum) für ihr Eintreten für die Rechte der Burgenländischen Kroaten
• Für das Jahr 2016 Snježana Herek, Journalistin für Večernji list und Korrespondentin für Burgenländische Kroaten in Wien, bzw. Österreich.
• Für das Jahr 2017 Dr. Heinz Tichy (Gründer und langjähriger Präsident des „Wiener Arbeitskreises für Volksgruppenfragen – Institut für Volksgruppen“),
• Für das Jahr 2018 das Vokalquartett BasBariTenori und Vili Rešetarić,
• Für das Jahr 2019. Raymond Rojnik, Direktor der Varaždiner Barockabende, Kulturschaffender und Netzwerker, gemeinsam mit den Burgenländischen Kroaten
• Für das Jahr 2020 posthum Dr. Josip Seršić, Arzt, Historiker, Autor, Kulturaktivist
• Für das Jahr 2021 posthum Antonio Sammartino, kultureller und politischer Aktivist der Molise-Kroaten (Italien), Präsident der Stiftung „Agostina Piccoli“ und Autor zahlreicher Bücher
• Für das Jahr 2022. Heinz Grausam, Aktivist, Kulturschaffender in Wien und Zillingtal, als gebürtiger Deutscher lernte er Kroatisch
• Für das Jahr 2023. Franjo Palković, Aktivist, Kulturschaffender in Wien und Nikitsch, langjähriger Präsident verschiedener kroatischer Vereine in Wien
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