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Kroatische Organisationen fordern lückenlose Aufklärung zum massiven Polizeieinsatz bei NS-Widerstand Gedenkstätte in Kärnten

Ein rasches Handeln der politischen Verantwortlichen unter Einbindung der slowenischen Volksgruppe ist gefordert


Željezno | Eisenstadt, Beč | Wien, 30. 7. 2025


Auch die Organisationen der kroatischen Volksgruppe sind über den massiven Polizeieinsatz am 27.7.2025 am Peršmanhof in Zusammenhang mit einem antifaschistischen Gedenken des Kriegsendes vor 80 Jahren irritiert.


Die genauen Umstände sind nach wie vor unklar, doch laut Augenzeugen kamen über 30, teils schwer bewaffnete Polizist*innen, ein Hubschrauber, Drohnen und eine Hundestaffel zum Einsatz, um angebliche Verwaltungsübertretungen zu ahnden. Es kam zu Festnahmen, Identitätsfeststellungen und einer Hausdurchsuchung in der Gedenkstätte.


Wir verstehen die scharfe Kritik der slowenischen Organisationen, besonders des Organisators KSŠŠD (Klub slowenischer Studenten und Studentinnen) und des betroffenen Vereins Peršman in deren Aussendung am Vorgehen der Behörden, Markus Gönitzer: Im Erinnerungsjahr 2025 ist ein solches Vorgehen an einem ehemaligen NS-Tatort nicht nur eine schmerzliche Erfahrung für das Museum Peršman, sondern für alle Gedenkstätten und -initiativen unseres Landes.


Der Ort des Geschehens, der Peršmanhof, ist für die slowenische Volksgruppe ein symbolischer Schauplatz des NS-Terrors – hier wurden gegen Ende des Zweiten Weltkrieges unschuldige Kärntner Slowen*innen, darunter Kinder, brutal ermordet. Das kollektive Trauma dieser historischen Gewalttat wirkt bis heute nach.


Vor dem Hintergrund der historischen Verantwortung fordern wir eine lückenlose und transparente Aufklärung dieses Vorfalls – nicht nur im Sinne der Rechtsstaatlichkeit, sondern auch aus Respekt gegenüber den Volksgruppen, die unter der NS-Verfolgung besonders litten.

Auch mit dem Wissen, dass eine derartige überschießende Aktion im Burgenland nicht vorstellbar sei, müssen die noch fehlenden Erkenntnisse veröffentlicht und aufgearbeitet werden, damit die Behörden und die Exekutive österreichweit Ihre Einsätze entsprechend angepasst planen und agieren.


Besonders die österreichischen Volksgruppen vertrauen auf die Rechtsstaatlichkeit und die demokratische Gesellschaft in Österreich. Daher sind eine ernsthafte Aufklärung und eine öffentlich nachvollziehbare Auseinandersetzung notwendig, um das Vertrauen in das friedliche Miteinander aller Volksgruppen zu bewahren und zu stärken. Die slowenische Volksgruppe ist mit allen relevanten Vereinigungen und Organisationen bzw. deren Vertreter*innen in die Aufklärungsarbeit wie auch in die daraus resultierenden Schritte für die Zukunft unbedingt miteinzubinden.


Auch die Vertreter*innen der kroatischen Volksgruppe beobachten diesen Prozess der Aufklärung mit besonderem Interesse. Nur durch Transparenz, klare Haltung und demokratische Wachsamkeit kann verhindert werden, dass sich historische Wunden erneut öffnen.


Kroatische Organisationen und Vereinigungen


Kroatischer Kulturverein im Burgenland - Hrvatsko kulturno društvo u Gradišću


Kroatischer Akademischer Klub - Hrvatski akademski klub


Kroatisches Zentrum (Wien) - Hrvatski centar 


Burgenländisch-Kroatischer Kulturverein in Wien - Hrvatsko gradišćansko kulturno društvo u Beču


Kroatisches Kultur- und Dokumentationszentrum – Hrvatski kulturni i dokumentarni centar


KUGA - Kulturna zadruga


Kroatische Volkshochschule – Hrvatska narodna visoka škola


Wissenschaftliches Institut - Znanstveni institut Gradišćanskih Hrvatov


Bildungswerk der Burgenländischen Kroaten - Društvo za obrazovanje Gradišćanskih Hrvatov


Kroatischer Presseverein - Hrvatsko štamparsko društvo


Kroatische Wirtschaftsagentur – Hrvatska gospodarska agencija


Pannonisches Institut – Panonski institut


ARGE Kommunalpolitiker - Djelatna zajednica hrvatskih političarov u Gradišću


SPÖ Präsidium – SPÖ prezidij

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